Nach dem letztjährigen Debüt „Twilights“ spielte der ehemalige Fußballer über 100 Konzerte – ein Erfahrungsschatz, der der Nachfolge-CD mit Sicherheit zugutekam. Und dank der „Pandemie-Jahre“ hat Jesper Lindell so viel Material in der Schublade, dass er erneut ein Album vor uns ausschütten kann mit zwei Handvoll im besten Sinne altmodischen Soul-Balladen – mindestens so retro wie sein Auto auf dem Cover.
Sweet Talk sind bekannt für ihre energiegeladenen Live-Shows, die ahnungslose Spieler bereitwillig in rasende Zustände von Boogie und unverschämtem Lied auf den Hand peitschen. Die singende 6-köpfige Band aus Melbourne, Australien, wurde über eine Bindung aus späten Nächten, amerikanischer Musik, klassischem Songwriting und improvisierten Jams gegründet.
Wer auf bittersüßen Indierock oder frühen Emo aus den 80er- und 90er-Jahren steht und Palila noch nicht kennt, darf das gerne nachholen: Die Band stammt zwar nicht aus Seattle, Athens, Kansas City oder Kalifornien, sondern aus Hamburg, aber sie macht keinen Hehl daraus, mit Pavement, Dinosaur Jr., Built To Spill, Guided By Voices und Co., aber auch mit Neil Young sozialisiert worden zu sein.